Wasser- und Bodenverband Verband Uelzen - Hydrogeologisches Modell Layerstruktur

Gutachten zur Grundwasserentnahmesituation Landkreise Lüneburg und Uelzen

Die Dachverbände Feldberegnung Lüneburg und Uelzen sind Zusammenschlüsse aller Grundwassernutzer in den Landkreisen Lüneburg und Uelzen, ohne die Trinkwasserversorger. Ihre wichtigste Aufgabe ist, die Auswirkungen der Grundwasserentnahmen zu untersuchen. Dazu wird ein Grundwasserströmungsmodell für die Grundwasserkörper der Ilmenau erstellt. Durch die Zusammenarbeit der Dachverbände Feldberegnung wird ein Modellgebiet mit einer Größe von rund 3.850 km² erfasst, das über die Grenzen der beiden Landkreise hinaus reicht. Diese Größe ist erforderlich, um auch die Wechselbeziehungen mit benachbarten Grundwasserkörpern, wie zum Beispiel der Jetzel im Landkreis Lüchow-Dannenberg oder der Ise im Landkreis Gifhorn, darstellen zu können.

Ziel des Projektes ist es, entnahmebedingte Auswirkungen auf grundwasserabhängige Landökosysteme, Teiche, Seen oder Fließgewässer aufzuzeigen und Strategien dafür zu entwickeln, wie eventuellen negativen Auswirkungen entgegengewirkt werden kann. Am Ende des Projektes steht ein abgeschlossenes Wasserrechtsverfahren, das den Grundwassernutzern mit langfristig gesicherten Wasserrechten mehr Planungssicherheit gibt und so die Beregnungslandwirtschaft in den beiden Landkreisen absichert.

Wasser- und Bodenverband Verband Uelzen - Hydrologisches Modell Untersuchungsgebiet

Für das hydrogeologische Gutachten wurde zunächst ein Strukturmodell entwickelt, das den geologischen Untergrund als Abfolge von wasserstauenden und -leitenden Schichten abbildet. Das Strukturmodell wurde im Dezember 2017 vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover für plausibel und verwendbar erklärt. Damit wurde ein wichtiger Punkt erreicht, auf dessen Ergebnissen basierend 2019 ein numerisches Modell erarbeitet wurde. Mit diesem numerischen Modell erfolgen die eigentlichen Berechnungen zur Grundwasserströmung und Lage der Grundwasserspiegel sowie deren Veränderung bei verschiedenen Entnahmeszenarien.

Auch die Auswirkungen durch den Klimawandel auf den Wasserbedarf und die Grundwasserneubildung mit einem Prognosehorizont von ca. 25 Jahren sollen abgebildet werden.

Im Gegensatz zu Trinkwasserentnahmen schwankt die Entnahme von Beregnungswasser jahreszeitlich und überjährlich entsprechend dem Witterungsverlauf. Deshalb müssen neben den durchschnittlich-langjährigen Entnahmebedingungen auch die Zustände für extreme Trockenjahre untersucht werden.

Zur Kalibrierung des numerischen Modells wurde auch eine Stichtagsmessung von Grundwasserständen an über 500 ausgewählten Brunnen im März 2018 durchgeführt. Ergänzt werden diese Daten durch die Messpegel des gewässerkundlichen Landesdienstes für eine erste Kalibrierung des Grundwasserströmungsmodells. Die Fertigstellung dieses hydrogeologischen Gutachtens erfolgte 2019. Derzeit werden die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsuntersuchung erarbeitet. Dies und das anschließenden Wasserrechtsverfahren werden noch einen Zeitraum von rd. 2 Jahren in Anspruch nehmen.

Mit dem Abschluss des Projektes wird die Arbeit des Dachverbandes nicht beendet sein. Die erarbeiteten Daten müssen weiterhin aktuell gehalten werden, um sie bei späteren Verfahren nutzen zu können. Zukünftig wird ein Monitoring für das Grundwasser erforderlich sein, das die Dachverbände auch nach Abschluss der Rechtsverfahren durch- bzw. weiterführen werden.