Gewässerallianz Niedersachsen

Für die Gewässerentwicklung hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach verschiedenen fachlichen Kriterien eine Auswahl von Gewässern getroffen, die zunächst in einer zweijährigen Versuchsphase intensiver untersucht und entwickelt werden sollten. Dabei handelt es sich um rund 5.000 Kilometer Gewässer. Ziel ist es, durch den Einsatz zusätzlicher Mitarbeiter den Prozess zur Gewässerentwicklung zu beschleunigen und damit schneller und umfassender für die natürlichen Gewässer (NBW) einen guten ökologischen Zustand beziehungsweise für die erheblich veränderten Gewässer (HMWB) das gute ökologische Potential zu erreichen.

Umsetzung im Bereich der Gebietskooperation 28 (Ilmenau-Luhe-Seeve-Este)

Im Bereich des Bearbeitungsgebietes 28 sind für die Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung, die das Rückgrat des „EU-Gewässernetzes“ bilden, die Gewässer- und Landschaftspflegeverbände Este, Luhe und Seeve sowie der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere und Obere Ilmenau zuständig. Die Verbände haben zunächst ein gemeinsames Konzept für die vom Land Niedersachsen vorgesehene intensivere Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in ihren Gebieten entwickelt und dazu einen gemeinsamen Förderantrag beim Land Niedersachsen gestellt. Bestandteil des Konzeptes sind die nachfolgend aufgelisteten Gewässer in den einzelnen Unterhaltungsverbänden.

Die fachliche Koordination und Bearbeitung erfolgen durch die jeweiligen Verbände.

Die Verbände haben für die Umsetzung Ingenieure und Ingenieurinnen eingestellt. Diese zusätzlichen Mitarbeiter erarbeiten für die jeweiligen Gebiete Konzepte für eine intensivere Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und setzen diese gemeinsam mit den weiteren Akteuren in der Fläche um.

Die Entwicklung der Gewässer ist ein langwieriger Prozess. Deshalb ist das Projekt Gewässerallianz Niedersachsen in Projektphasen unterteilt, die bisher einen Zeitraum von zwei Jahren umfassten. Nach Abschluss jeder Projektphase wurde Bilanz gezogen. D. h. es wurden die in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Maßnahmen aufgeführt und eine Prognose erstellt, welche Maßnahmen in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollen. Außerdem erfolgen eine kontinuierliche Erfolgskontrolle und Dokumentation der Maßnahmen.

Die Karte gibt einen Überblick über bisher im Einzugsgebiet des Gewässer- und Landschaftspflegeverbandes Mittlere und Obere Ilmenau umgesetzte Maßnahmen. Dabei sind auch die Maßnahmen mit aufgeführt, die der Verband bereits vor Gründung der Gewässerallianz (vor 2015) umgesetzt hat. In der Karte wird zwischen zwei Maßnahmentypen unterschieden: Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit (gelb) und Maßnahmen zur Strukturaufwertung (grün). Zu jeder Maßnahme gibt es eine kurze Maßnahmenbeschreibung (z.B. Kieseinbau) mit Angabe des Umsetzungsjahres.

Neben der konkreten Maßnahmenfindung und -umsetzung werden durch die Mitarbeiter der Gewässerallianz Handlungskonzepte für die Schwerpunktgewässer erarbeitet. Die Handlungskonzepte umfassen eine Bestandsaufnahme (Ist-Zustand) der einzelnen Schwerpunktgewässer mit Maßnahmenvorschlägen, die für eine Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie nötig wären. Die Handlungskonzepte haben einen rein informativen und empfehlenden Charakter. Alle Maßnahmen sind Vorschläge, die zur Verbesserung des ökologischen Zustandes beitragen können und sind im weiteren Verfahren in erster Linie mit den Anliegern abzustimmen. Es handelt sich nicht um einen rechtsverbindlichen Fachplan, so dass Anpassungen und Änderungen der Maßnahmenvorschläge im weiteren Verfahren möglich sind.

Das langfristige Ziel der Gewässerallianz besteht darin, Handlungskonzepte für alle Gewässer im Einzugsgebiet des Gewässer- und Landschaftspflegeverbandes zu erstellen. Die Umsetzung wird jedoch Jahrzehnte in Anspruch nehmen, sodass die Schwerpunktgewässer vorrangig bearbeitet werden. Das Hauptaugenmerk liegt seit Gründung der Gewässerallianz auf dem Eitzener Bach, dem Vierenbach und dem Bornbach.

Der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere und Obere Ilmenau bearbeitet in Rahmen der Gewässerallianz die Fließgewässer:

• Bornbach, Wrestedter Bach (NWB)
• Gerdau (Oberlauf) (NWB)
• Ilmenau (Uelzen – Lüneburg) (NWB)
• Hasenburger Mühlenbach, Südergellerser Bach, Osterbach (HMWB)Vierenbach (HMWB)
• Barnstedt-Melbecker Bach (HMWB)
• Kolkhagener Bach (HMWB)
• Kolkbach (HMWB)
• Häsebach (HMWB)
• Gerdau Unterlauf (NWB)
• Eitzener Bach (HMWB)
• Gerdau Mittellauf (NWB)